Lebensmittelfarben

Vom Osterei über Limonade bis zum Fruchtgummi: In vielen gefärbten Lebensmitteln stecken die sogenannten Azo-Farbstoffe. Sie sind bunt, für die Industrie gut zu verarbeiten und sehr günstig.

Die Chemie-Farben aus Mineralöl können jedoch allergieähnliche Symptome auslösen und stehen unter Verdacht, bei Kindern Hyperaktivität zu verursachen oder zu verschlimmern. Manche stehen sogar in Verdacht Alzheimer und Parkinson zu fördern.

Die synthetischen Farbstoffe könnten komplett durch natürliche Produkte ersetzt werden, trotzdem werden die umstrittenen Farbstoffe weiter in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.

In den USA sind die riskantesten Farben längst verboten, die europäische Union hat lediglich beschlossen, entsprechende Produkte mit einem Warnhinweis zu versehen. Auf den Verpackungen soll seit Juli 2010 der folgende Hinweis stehen:

 

"Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen"

 

Die Verantwortung wird damit auf den Verbraucher geschoben. Solange die Stoffe nicht verboten werden, muss die Zutatenliste ausführlich gelesen werden, damit die Farbstoffe nicht unfreiwillig mitgegessen werden. Besonders bei Kindern kann man nicht erwarten, dass diese das Kleingedruckte ihrer Süßigkeiten vorab studieren mal abgesehen davon, dass ihnen das Verständnis für die Problematik fehlt.

 

Verbraucher müssen sicher sein können, dass zugelassene Zusatzstoffe ungefährlich sind und keine unerwünschten Nebenwirkungen haben.

 

Es gibt aber zum Glück auch Erfrischungsgetränke und Fruchtgummi ganz ohne künstliche Farbstoffe und Ostereier lassen sich ganz einfach mit natürlichen Hausmitteln wie Spinat und Rote Bete Saft einfärben.

 

Besonders riskante Farbstoffe:

 

E102 (Tartrazin O) Gelber Farbstoff, verwendet z.B. in Süßigkeiten und Wasabi-Snacks. kann Allergien auslösen, ist in Norwegen verboten. War bis 1998 in Deutschland nur für Liköre zugelassen. Seitdem ist er aber wieder für zahlreiche Lebensmittel erlaubt. EU-Gefahrstoffkennzeichnung: Gesundheitsschädlich.

 

E104 (Chinolingelb) Gelber Farbstoff, verwendet z.B. in Süßigkeiten. In den USA verboten, weil er unter Krebsverdacht steht. Kann Allergien auslösen. EU-Gefahrstoffkennzeichnung: Gesundheitsschädlich.

 

E110 (Gelborange) Orangefarbener Farbstoff. Kann Allergien auslösen. Nach Erkenntnissen der Verbraucherzentrale Bundesverband kann E110 Neurodermitis auslösen. EU-Gefahrstoffkennzeichnung: Reizend.

 

E122 (Azorubin) Roter Farbstoff, verwendet z.B. in Süßigkeiten, eingemachtem Obst, Gemüse und in Getränken. Kann Allergien auslösen. EU-Gefahrstoffkennzeichnung: Reizend.

 

E124 (Cochenillerot A) Roter Farbstoff, verwendet z.B. in Süßigkeiten und eingemachtem Obst und Gemüse. Kann Allergien auslösen. Verboten in USA, Norwegen und Finnland aufgrund der potentiellen karzinogenen Wirkung.

 

E129 (Allurarot AC) Roter Farbstoff, verwendet z.B. in Süßigkeiten und Getränken. Kann Allergien auslösen. Verboten in Dänemark, Belgien, Frankreich und Schweden. In Österreich war seine Verwendung bis zum EU-Beitritt ebenfalls verboten, ist inzwischen aber erlaubt