Eine leitfähige und geerdete Decke unter der Matratze kann – gezielt und sachverständig eingesetzt – sinnvoll sein. Häufig jedoch wird die Elektrosmog-Situation am Schlafplatz durch diese
Produkte deutlich verschlechtert, obwohl das „Messgerät“ des „Fachberaters“ eine deutliche Verbesserung vorgaukelt.
„Fachberater“ führen vor Ort in der Regel eine Körperspannungsmessung durch. Über diese Körperspannungsmessung wird häufig eine stark erhöhte Elektrosmogbelastung am Schlafplatz diagnostiziert (kein Wunder, da mindestens ein Drittel aller Schlafplätze, egal ob in Elternschlafzimmern oder in Kinderzimmern, durch elektrische Wechselfelder belasteter sind, als es an einem PC-Arbeitsplatz laut TCO erlaubt ist – siehe auch hier) Kurzerhand wird die „Wundermatratze“ ins Bett gelegt und die Elektrosmogbelastung ist verschwunden.
Die von dem verwendeten „Messgerät“ angezeigte scheinbare Verbesserung basiert jedoch auf einen dramatischen Messfehler. Es wird nämlich versucht eine Potentialdifferenz zu
Messen, obwohl nun das Messgerät (einfaches Multimeter) und die Abschirmdecke an dem gleichen Potential angeschlossen sind. Tatsächlich spielt sich am Schlafplatz nun etwas ganz anderes ab:
durch das Einbringen einer Feldsenke im Bett werden nun die elektrischen Wechselfelder, ausgehend von Wänden und Decken, verstärkt „angezogen“. Die Feldstärke im Bett wird dadurch häufig stark
erhöht, während das Multimeter weiterhin brav 0 mV anzeigt.
Eine Abschirmdecke in den Schlafplatz einzubringen, auf Basis einer Körperspannungsmessung, ist grob fahrlässig und entspricht keiner sachverständigen Vorgehensweise. Ob der Fachberater aus Unwissenheit oder Vorsatz handelt, soll hier nicht weiter behandelt werden.
Eine aussagekräftige Messung der vorherrschenden elektrischen Feldstärke am Schlafplatz ist in so einem Fall nur durch die potentialfreie, dreidimensionale Messung möglich (offizielle anerkannte
Messmethode nach DIN/VDE 0848). Ziel ist es hierbei das ungestörte E-Feld zu messen und es nicht durch die Messung zu beeinflussen.
Für solide Reduzierungsmaßnahmen sind Messungen durch erfahrene baubiologische Messtechniker erforderlich. Auf Grundlage der Messergebnisse wird ein Sanierungskonzept erstellt, dass der
individuellen Situation vor Ort gerecht wird. Neben den elektrischen Wechselfeldern werden auch magnetische Wechselfelder, elektromagnetische Wellen (z.B. Mobilfunk, DECT, WLAN…),
Elektrostatik und die magnetischen Gleichfelder betrachtet.
Um die Elektrosmogsituation an Ihrem Schlafplatz festzustellen und für die Erstellung und Umsetzung sinnvoller Reduzierungsmaßnahmen, kontaktieren Sie uns bitte.