Immer wieder werden wir zu massiven Wasserschäden in Badezimmern gerufen, deren Ursachen auf Unwissenheit zurückzuführen sind und einfach zu vermeiden gewesen wären.
Vermutlich um besser Haare oder sonstige festgesetzten Verschmutzungen zu beseitigen, wird im Zuge der Badezimmerreinigung häufig die zentrale Gewindeschraube des Abflusses von Badewanne und
Dusche gelöst, um besser an die tiefliegenden Problemstellen zu gelangen. Was viele aber nicht wissen: diese Schraube dient dazu, dass Abflussrohr und die zugehörige Dichtung auf der Unterseite
der Badewanne zu fixieren. Wird diese Schraube gelöst, fällt das Abflussrohr möglicherweise vollständig ab, eine erneute Montage des Abflussrohres an der Badewanne ist in diesem Fall äußerst
kompliziert oder ist sogar ohne größere Bauteilöffnungen unmöglich.
Häufig jedoch fällt der Abfluss nicht vollständig ab, verrutscht aber um wenige mm bis cm.
Diese leichte Verschiebung bleibt in der Regel unbemerkt und die Schraube wird nach vollbrachter Reinigungsarbeit wieder festgeschraubt.
Häufig wird hierbei aber leider eine schwerwiegende Leckage geschaffen. Bei jeder Nutzung der Dusche/Badewanne fließt dann Wasser in die angrenzenden Konstruktionen. Das Wasser läuft in
Trockenbauwände, unter den Estrich oder in die Holzbalkendecke. Massive Wände feuchten extrem auf und auf den gegenüberliegenden Wandseiten des Badezimmers, häufig Schlafzimmer und Kinderzimmer,
kommt es zu massiven Schimmelpilzbefällen hinter Tapeten und Sockelleisten.
Besonders schwerwiegende Schimmelpilzschäden entstehen dann, wenn es sich bei den umschließenden Wänden um Trockenbauwände handelt oder wenn es sich bei der Geschossdecke um eine Holzbalkendecke
handelt.
Je länger der Schaden unbemerkt bleibt, desto massiver wird der Schaden. Nicht selten stoßen wir bei unseren Bauteilöffnungen auch auf holzzerstörende Pilze (z.B. Echter Hausschwamm), mit
schwerwiegenden Folgen.
Auf keinen Fall darf deshalb die zentrale Gewindeschraube des Abflusses gelöst werden!
Ist es zu einem Schaden gekommen, sollte schnell gehandelt werden. Auf jeden Fall sollte das Schadensausmaß ermittelt werden. Hierzu zählen auch Materialproben zur Analyse auf einen mikrobiellen
Befall und Bauteilöffnungen.